»Wer sonst könnte diese riesigen Gräber errichtet haben, wenn nicht Riesen selbst? Es waren die Hünen, die mit übermenschlicher Kraft die als unbesiegbar geltenden Römischen Legionen vertrieben! Seit jener Zeit wandern sie zwischem dem Heikenberge und dem Struckmannsberge auf Ihrem Hünnenpad hin und her, geben einander Signale und backen gemeinsam Brot miteinander.«
So ähnlich klingen viele Sagen über den Alstedder Heikenberg1, der auf mich schon als Kind eine besondere Wirkung ausübte. Vielleicht, weil die alten Germanen und Römer sich tatsächlich auf ihm niederließen?
Es ist also der Heikenberg eine geschichtlich merkwürdige Stätte, welche die Aufmerksamkeit der Alterthumsfreunde im höchsten Grade verdient
Pfarrer Sehrbrock, 1894. In: Altes und Neues aus Lünen und Altlünen2
Dies ist daher der Versuch einer Rekonstruktion über die Frühgeschichte des Heikenberges in Lünen-Alstedde mit seinem zauberhaften Wäldchen:



Der Hügel der »Götterstätte«
Ein unaufälliger Hügel
und geschichtsträchtige Straßennamen
Eigentlich ist der Heikenberg zunächst eine völlig unscheinbare Erhebung in Alstedde. Er drängt sich mit seiner sanften Steigung nicht auf und ist aus der Ferne kaum als Hügel erkennbar.
Während der überwiegende Teil seit den 1950er Jahren bebaut ist, hat sich am Süd- und Osthang ein kleines Wäldchen erhalten. In Gänze ist es zunächst nichts sehr besonders, wie schon 1878 festgehalten wurde:
Der Heikenberg ist eine völlig isolirte rundliche Höhe, welche sich gegen 4000 Schritte westlich der Stadt Lünen, dicht am nördlichen Rande der Lippe-Niederung, gegen 20 Metern über letztere erhebt und schon seit längerem der Cultur unterworfen ist. Dieselbe bietet daher für den Beschauer nichts Auffälliges dar.
Beschreibung von 1873 durch Ludwig Hölzermann3
Doch schon allein wer sich zum Heikenberg begibt, dem weht einiges an Spuren der Vergangenheit entgegen: in den Straßennamen des Lünener Stadtteils Alstedde. Es gibt den Hünenweg, Am Urnenfeld, die Römerstraße und die Landwehr, im Drubbel und einen Hainweg.
Auf der Suche nach »Aliso«
Die Funde am und um den Heikenberg (1867-1870)
Die Römer am Heikenberg?
Einordnung und Gegenüberstellung
Ein Übergang oder ein weiteres Lager?
Der Deckstein
Der Pelleringshof und der verwunschene Geist
Schlusswort und nochmal die Hünen

Quellen- und Literaturverzeichnis
Zum herunterladen:
Quellenverzeichnis:
- Die ist eine freie Interpretation meinerseits, angelehnt an z.B. Siegeroth, Aloys; Altlünen 1964: Die Geschichte der Gemeinde Altlünen, Seite 27 oder auch Sehrbrock, F., Frankfurt a.M. 1894: Altes und Neues aus Lünen und Altlünen, Seite 15 ↩
- Sehrbrock, F., Frankfurt a.M. 1894: Altes und Neues aus Lünen und Altünen, Seite 15 ↩
- Hölzermann, Ludwig; Münster 1878: Lokaluntersuchungen, die Kriege der Roemer und Franken, sowie die Befestigungsmanieren der Germanen, Sachsen und des spaeteren Mittelalters betreffend, Seite 52 ↩
- vgl. Siegeroth, Aloys; Lünen 1964: Die Geschichte der Gemeinde Altlünen, Seite 15 ↩
- vgl. Niklowitz, Fredy; Heß, Wilfried: Kleine Geschichte der Stadt Lünen, Lünen 1992, Seite 5 ↩
- vgl. Hölzermann, Seite 53 ↩
- Siegeroth Seite 20 ↩
- Hölzermann, Seite 53 ↩
- ebd ↩
- Siegeroth, Seite 20 ↩
- Sehrbrock, Seite 15 ↩
- Hülsenbeck, Franz; Paderborn 1873: Das römische Kastell Aliso an der Lippe ↩
- ebd, Seite 176. : 2 Faltkt. ↩
- Hölzermann, Seite 54 ↩
- Hölzermann, Anlage III (ohne Seitenangabe) ↩
- Hölzermann, Seite 54 ↩
- ebd ↩
- Hölzermann, Seite 54 ↩
- Hülsenbeck, Seite 93 ↩
- Grafik aus: Hülsenbeck, Seite 93 ↩
- ebd, Seite 56 ↩
- Siegeroth, Seite 25 ↩
- Siegeroth verweist auf Friedrich Sehrbrock: Altes und Neues aus Lünen und Altlünen. Heil, Frankfurt am Main 1894, Seite 15. ↩
- Siegeroth, Seite 25 ↩
- Seite „Rheinländischer Fuß“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. Januar 2021, 14:48 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rheinl%C3%A4ndischer_Fu%C3%9F&oldid=207804073 (Abgerufen: 22. Mai 2023, 18:42 UTC) ↩
- ebd. ↩
- erneuter Verweis auf Sehrbrock, Seite 17 ↩
- Ausschnitt aus der Karte aus: Das römische Kastell Aliso an der Lippe / nachgewiesen und aufgefunden von Fr. Hülsenbeck, 1873, Seite 176. : 2 Faltkt. (Public Domain) ↩
- vgl. Hülsenbeck, Seite 94 ↩
- ebd. ↩
- ebd. ↩
- vgl. ebd ↩
- siehe etwa wie bei Knoke, Friedich: Die Kriegszüge des Germanicus in Deutschland, Berlin 1887, Seite 311/312 ↩
- Hölzermann, Seite 54 und 56 ↩
- Siegeroth, Seite 26 ↩
- Dr. Eggenstein, Georg 2022: Spuren aus der Borker Steinzeit; in: Das Bork Buch, Seite 41 ↩
- Seite „Classis Germanica“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. April 2023, 10:26 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Classis_Germanica&oldid=232470647 (Abgerufen: 21. Mai 2023, 19:17 UTC) ↩
- Schwemin, Friedhelm: Die Römer in Oberaden, Werne 1998, Seite 12 ↩
- Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe, Jahrgang 9, Teil A, Seite 196 ↩
- Nach einem Foto in: Balzer, Seite 40 ↩
- Hülsenbeck, Seite 176. : 2 Faltkt. ↩
- Hülsenbeck, Seite 176. : 2 Faltkt. ↩
- Sehrbrock, Seite 16 ↩
- Sehrbrock Seite 17 ↩
- Reiß, Adolf 1993: Die Lüner Stadtteile, Altlünen, Seite 6 ↩
- ebd ↩
- Balzer, Wolfang, Lünen 1993: Spuren, Steine, Denkmäler – Zeugnisse der Geschichte im Raum Lünen, Seite 28 ↩
- siehe unter https://www.verband-wohneigentum.de/sg-flachskamp-ev/on35590 ↩
- Fredy Niklowitz, Wilfried Hess, Widar Lehnemann: Hundertundeine Erzählung: Sagen, Legenden und Geschichten aus dem Raum Lünen, Lünen 2016, Seiten 262 u. 263 ↩
- Siegerot Seite 27 ↩
- Seite „Hünenburg“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. März 2023, 19:27 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=H%C3%BCnenburg&oldid=231823042 (Abgerufen: 7. Juni 2023, 16:14 UTC) ↩