Einmal über die Dächer Selms gucken, die Stadt von oben aus anderen Perspektive sehen. Dieser Wunsch ging  für mich in Erfüllung, als ich 2014 den Kirchturm der Ludgerikirche mit der Kamera hinauf durfte. Vielen Dank an die Katholische Kirchengemeinde St.Ludger und besonders Pfarrer Theman für die Genehmigung. 

Als höchstes Gebäude in der Stadt bietet sich die Ludgerikirche in der Selmer Altstadt ideal an, um einmal Selm aus einer ungewohnten Höhe zu sehen.

Es ist kurz nach zehn an einem wolkenfreien Freitag Vormittag, als die Tür für mich aufgeschlossen wird – ein geheimnisvolles, fast schon anachronistisches Gefühl, beim Öffnen der Seitentür, obwohl dies nicht meine erste Kirchturmbegehung ist.

Hinein in die Kirche
Sonnenschein fällt durch diese schönen Fenster in die Sakristei. Im Gegensatz zu den mindestens 25 Grad draußen, ist es in der Kirche sehr angenehm kühl.
Die Tür oben links führt zum Kirchturm

Dem Aufgang zur Orgel folgend komme ich am ersten Gitter vorbei, denn der Weg nach oben ist normalerweise versperrt. Die lang gezogene Steintreppe führt eine Ebene höher, ehe hinter einer weiteren Tür dann die Wendeltreppe nach oben erscheint. Ab hier merke ich schon, dass es da oben im Turm gleich ziemlich warm werden wird. Am Ende der Treppe eröffnet sich ein kleiner Nebenraum mit Fenstern, die aber leider noch keinen Blick nach draußen zulassen.

Ab hier geht es über eine Holztreppe weiter nach oben und mit jeder Stufe steigt auch die Temperatur gefühlt um ein Viertelgrad an.

An den Glocken vorbei

Die Holztreppe bringt mich auf die Glockenebene. Drei Stück hängen hier insgesamt und obwohl ich mich bemühe, zum Viertelstundenschlag nicht neben ihnen zu stehen, erscheinen sie mir von der Ebene darüber gar nicht so laut, wie ich es erwartet hätte. Aber bleiben wir erstmal noch bei den Glocken:

Die Holzbretter, die hier links hinter der Glocke zu sehen ist, sind gleich noch einmal wichtig für mich. Zur besseren Orientierung, wo ich mich gerade befinde, hier eine Außenansicht der Glockenetage, wo die Holzbretter gut zu sehen sind.

Nun führt eine steile Holzleiter weiter nach oben. Auf diesem Zwischengeschoss befinden sich an den Kirchturmecken jeweils ein paar kleinere Fenster ohne Glasscheiben. Hier hält lediglich ein Maschendrahtzaun die Tauben draußen.

Zum Fotografieren bieten sich die Fenster nicht an, da sie von der Leiter zu weit weg sind und ich nicht zu ihnen gelangen kann. Ein paar Bilder versuchte ich aber dennoch von der Leiter aus und ja, da gibt schon einen ersten Blick über Selm:

Mit jeder Stufe wird es wärmer

Weiter geht es eine Holztreppe den Turm hinauf. Ein paar Tritte später denke ich mir dann, dass es sich nicht mehr lohnen dürfte. Denn ganz oben in der Turmspitze ist nur ein kleines Dachfenster, und dafür will ich nicht die wackelige Leiter noch weiter nach oben gehen. Zumal ich mir jetzt schon wie in der Sauna vorkomme, so warm ist es hier oben unter dem vielen Holz. Als besten Fotografierpunkt erscheinen mit die besagten Holzbretter, denn die Schlitze dazwischen sind breit genug für meine Kamera. Ich begebe mich also wieder runter zu den Glocken und tatsächlich: Durch die Schlitze lassen sich gute Fotos schießen. So sieht Selm also vom Kirchturm aus:

Insgesamt ein sehr sehenswerter Ausflug den Kirchturm hinauf, auch wenn das Wetter schon wieder fast zu gut war. Die Fotos dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass man oben im Turm zunächst gar nichts sieht. Es gibt dort keine Aussichtsplattform, sondern nur vereinzeilte kleine Fensterchen und Schlitze in der Holzverkleidung im Glockenbereich. Daher entstanden alle Fotos auch nicht von ganz oben, sondern in etwa auf halber Turmhöhe – aber selbst das genügt schon für diesen wunderbaren Blick auf die Stadt!

Vielen Dank an die Kirchengemeinde!