Fast 9.000  Menschen verlassen allmorgendlich Selm, um zu ihrem Arbeitsort zu pendeln –   so sagt es IT.NRW in der Pendlerstatistik 2014.  Sieben von zehn aller Erwerbstätigen arbeiten nämlich außerhalb der Stadt.

Zwar kommen auch gut 4.000 Pendler nach Selm, weil sie hier ihren Arbeitsplatz haben, doch insgesamt befinden sich Nachts einfach mehr Menschen in der Stadt als am Tage. In Dortmund ist es anders herum, da dort viel mehr Arbeitsplätze sind. Und so zieht es auch viele Selmer nach Dortmund -1.667- um »genau*« zu sein, was nur noch von unserer Nachbarstadt Lünen übertroffen wird, wohin 1.810 Personen pendeln. Doch bevor es zu den einzelnen Zahlen geht, hier zunächst die Grundlage:

30 Prozent – oder genau 3.715 Menschen-  arbeiten also direkt in Selm. Schauen wir uns aber diese 70 Prozent einmal näher an, die die Stadt verlassen. Das sind laut IT.NRW 8.838 Personen und für sie lässt sich aus der Statistik zunächst ablesen, dass viele davon direkt in Selms Nachbarstädten arbeiten. Dadurch lässt sich unser Balken schon etwas feiner aufteilen:

Die Nachbarstädte

Nun schauen wir uns die 28 Prozent an, die zu den direkten Nachbarstädten pendeln. Das sind in Personen im Einzelnen:

  •  Lünen 1810
  • Werne 389
  • Nordkirchen 351
  • Olfen 286
  • Waltrop 170

Lünen als größte Nachbarstadt und gut über Straße und Schiene erreichbar, ist dabei dann auch der größte Arbeitgeber, was ja -wie Anfangs erwähnt- nur noch von Dortmund getoppt wird. Die 42 Prozent aller Pendler, die weiter fahren müssen, verteilen sich auf knapp 150 andere Städte in ganz NRW, aber vereinzelt sogar nach Niedersachsen. Wobei ich mir ernsthaft nicht vorstellen kann, das jemand tagtäglich bis nach Niedersachen fahren würde. Vermutlich ist das eher eine Ungenauigkeit in der Statistik, so dass es sich hierbei vielleicht um Wochenendpendler handeln könnte. Unter der Woche in Niedersachsen, am Wochenende in Selm?

Gesamtübersicht (ab 10 Pendler)

Die Statistik selbst weist alle Orte ab einem Pendler aus (150 Stück), aber trotzdem bleiben 559 Pendler am Ende übrig, die unter „sonstige Gemeinden“ zusammengefasst wurden. Warum dies so ist und welche Städte sich dahinter verbergen, habe ich mit Stand heute noch nicht herausgefunden.

Basierend auf der Pendlerzahl und der grob gerechnetet Entfernung zwischen den Ortsmitten ergibt das (als ganz groben Richtwert):

Datenquelle

Alle Zahlen, sowie meine eigenen Berechnungen daraus, basieren auf den Angaben der Landesdatenbank NRW, bei bei IT.NRW abrufbar ist. Dort können Datentabellen zu den unterschiedlichsten Themen selbst zusammengebastelt werden.

* Nun zum Sternchen, das ich oben beim Wort genau angebracht habe: In der hier verwendeten Pendlerstatistik ist sehr detailiert dargelegt, wohin die Menschen Anfang 2014 pendeln. Doch kann dies natürlich nur eine Momentaufnahme sein, die immer auch eine gewisse Ungenauigkeit beinhaltet, da es sich um eine sogenannte Sekundärstatistik handelt. Das heißt, sie speist sich aus anderen Statistiken. Jobwechsel, Umzüge, Ruhestand und anderes wirkt sich täglich auf diese Zahlen aus. Die großen Tendenzen (Nachbarstädte, Dortmund, Ruhrgebiet) dürften aber allen Schwankungen zum Trotz beständig sein.

Schlusswort: Frauen und Männer pendeln anders

Zudem lassen sichn auch noch weitere Daten aus der Statistik holen, etwa dass Frauen eher ins Münsterland pendeln und Männer eher in Ruhrgebiet. Nordkichen beispielsweise wird von 151 Männern und 200 Frauen angesteuert, Bochum hingegen von 133 Männern, aber nur 53 Frauen. Oder Duisburg: da pendeln 49 Männer hin, aber nur sieben Frauen. Doch dieses Thema wäre schon einen eigenen Artikel wert…