Fast sechs Jahre sind seit der ersten Ankündigung vergangen, nun ist er fertig: der Auenpark in der Mitte von Selm!
Aus einem langweiligem Feldweg neben dem schnurgeraden Selmer Bach ist eine kleine Parklandschaft geworden, die zum Flanieren einlädt. Mit Wegen, Spielplätzen, einem großen Rutschturm, Sonnenliegen, der »Sehstation« und als besonderer Blickfang: der 10 Meter hohe Auenhügel mit begehbarer Lichtkuppel oben drauf.
Ungefähr sechs Millionen Euro müssten hier verbaut worden sein, der Großteil davon Fördermittel von Land und Bund. (Information zur Finanzierung siehe hier). Denn der Auenpark ist einer von drei Bausteinen der »Aktiven Mitte Selm« – neben Campusplatz und dem demnächst noch folgendem Wohngebiet nebem dem Park.
Ursprünglich sollte der Park schon 2018 fertig werden.
Videorundgang:
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Seit dem 05.August 2020 ist die Kuppel auch des Nachts beleuchtet.
Leider haben gleich in der ersten Nacht nach Eröffnung des Parks irgendwelche Idioten den Spielturm beschädigt. Die Stadt hat ihn umgehend reparieren lassen.
Der Auenpark war lange in der Bevölkerung umstritten, weil es viele Millionen Euro für eine arme Stadt sind. Dies gilt ebenso für die anderen Bausteine. Insgesamt kann man aber festhalten, dass Selm sich hier »gemacht hat«. Jenseits der Kosten erlebe ich ich es zumindest als Aufwertung, die auch in den Nachbarstädten so wahrgenommen wird.
Ökologische und pädagogische Aufwertung
Zudem ist der Park eine deutliche, ökologische Aufwertung der Gegend – soweit ich es als Laie beurteilen kann. Statt Feld und geradem Bach (welch Monotonie!) schlängelt sich nun der Selmer Bach in weitem Bett durch unzählige und verschiedenste Pflanzen, Blumen und Gewächsen. Mit vielen Steinen, Totholz und Baumstämmen eine gewisse natürliche Unordnung.
Vogelhäuschen wurden aufgehangen, Bienen finden reichlich futter und wer mag, kann und darf auch mal abseits der Wege die Natur erkunden. Vereinzelte (absichtlich angelegte) Trampelpfade hier – und große Steine und Holzbretter da, um auch den Bach queren zu können.
Für Kinder ist der Park wirklich schön gemacht. Wenn man sich drauf einlässt und auch Abseits der Wege schaut, kann man vieles entdecken.
Bänke, drehbare Sonnenstühle, Bänke und Tische im Schatten sowie eine große Wiese laden ebenso zum verweilen ein.
Fürs WC müssen manche zahlen?
Es gibt auch ein WC-Häuschen. Hier bleibt mir allerdings noch unklar, warum die Herren frei pinkeln dürfen und die Damen oder Menschen mit Behinderung offenbar eine Münze einwerfen müssen?!

Besserer Hochwasserschutz und Fernsicht
Durch das breite Flußbett (mehrere zehntausend Tonnen Erde wurden ausgehoben) – sowie durch drei Regenrückhaltebecken- ist auch der Hochwasserschutz viel besser bedacht, als bei dem geraden, schmalen Bach zuvor.
Und letztlich ist aus diesem Aushub auch der Auenhügel entstanden. Da hatte wirklich wer eine gute Idee, die sowieso übrige Erde dort zehn Meter hoch aufzuschütten, statt sie teuer auf der Deponie entsorgen zu lassen. Nun gibt es einen markanten Sichtfang im Park und guten Fernblick von dort oben.